Term: Poren in Estrichen

CA´s weisen vorwiegend große Poren bei gleichmäßiger Porenverteilung auf. Diese großen Poren trocknen schneller und weiter aus als kleine Poren, was zu einer niedrigen Ausgleichsfeuchte von ca. 0,2 % führt. Große Poren laufen jedoch Gefahr, zu schnell zu trocknen, was zu einem Abriss des Feuchtestroms führen kann. Die ideale relative Luftfeuchte für einen günstigen Trocknungsverlauf sollte daher bei CA´s ca. 60 % betragen und es sollte Luftbewegung vorhanden sein. Daher können relative Luftfeuchtigkeiten < 60 % zur Erreichung einer geeigneten Trocknung von CA´s möglicherweise kontraproduktiv wirken. Man hat in der Vergangenheit sogar CA´s mit Trocknungsabriss durch leichtes Befeuchten wieder ‘aktiviert’. CT´s haben viele feine Poren bei sehr unterschiedlicher Verteilung. Ihre Ausgleichsfeuchte liegt bei ca. 1 CM-%, wobei dieser Wert variieren kann (siehe auch ‘Ausgleichsfeuchte’). Die höhere Ausgleichsfeuchte von CT´s liegt daran, dass eine gewisse Menge Wasser auf Dauer in den Poren verbleibt. Gelporen in Zementestrichen speichern Wasser i. d. R. auf Dauer, während hingegen Kapillarporen das Wasser relativ früh abgeben. Der osmotische Wasserdampftransport innerhalb der Gelporen wird in der Literatur als ca. um den Faktor 1000 langsamer als der von Kapillarporenwasser angegeben. Dies entspräche bei einem 50 mm dicken Estrich dann einer Transportzeit von ca. 75 Jahren. Die Gelporen in CT´s haben Größen im Nanometerbereich. Wenn das Wasser die Poren verlässt, rücken die Wandungen näher zusammen, was das Schwinden bewirkt. In diesem Zusammenhang sind die Poren in CT´s weniger stabil als die Poren in CA´s.

Kapitel 12.8 +14.5.1.3

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