Term: Überdruckverfahren (Fußbodentrocknung) l64l
Durch spezielle Öffnungen wird trockene und erwärmte Luft mit einem Druck von 180 – 300 mbar in die Dämmschicht eingeflutet. Im Verlauf der Durchflutphase reichert sich die trockene Luft mit der Feuchtigkeit aus dem Dämmmaterial an, entweicht über die Randfuge in den geschlossenen Raum und wird mit Hilfe aufgestellter Entfeuchtungsaggregate wieder getrocknet. Durch diesen Kreislauf kann eine Trocknung des Dämmmaterials und der Hohlräume bis zur materialspezifischen Ausgleichsfeuchte erreicht werden. Beim Vakuumverfahren (auch ‘Unterdruckverfahren’ genannt) wird dagegen der ganze Vorgang umgekehrt. Die feuchte Luft wird aus dem Hohlraum mit Hilfe von Vakuumturbinen herausgezogen. Durch das Absaugen entsteht im Estrich- bzw. Dämmschichtbereich ein Vakuum, welches sich aufgrund nachströmender, mittels Entfeuchtungsgeräten getrockneter Raumluft durch die geöffneten Randfugen wieder ausgleicht. Ein Nachteil des Überdruckverfahrens ist, dass eventuell innerhalb der Dämmschicht vorhandene Schadstoffe (z. B. Schimmelsporen) über die Randfuge in die Raumluft gelangen können. Hier hat das Unterdruckverfahren Vorteile, bei dem die Abluft über geeignete Filter gereinigt werden kann.
Kapitel 12.8.7.1
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