Term: Sulfitablaugeklebstoff l36l

wurde im Zeitraum um 1980 in Deutschland häufig zur Verklebung von Linoleum- und Gummibelägen, unabhängig von der Estrichart, verwendet. Wenn man den Altbelag entfernt, stellt sich der Sulfitablaugeklebstoff meist in einer rostbraunen bis tiefbraunen Färbung dar. Es ist zu beachten, dass dieser Klebstofftyp nicht wasserfest ist. Dies kann man testen, indem man das alte Klebstoffbett mit Wasser benetzt. Nach kurzer Einwirkzeit macht man einen Schmiertest. Verfärbt sich das Wasser braun, so ist dies ein Indiz, dass es sich um diesen Klebstofftyp handeln könnte. Es ist empfehlenswert, den Sulfitablaugeklebstoff möglichst komplett zu entfernen, was bestenfalls mit Hilfe eines Fräsvorgangs möglich ist. Beim Schleifen (auch mit Diamantaufsatz) verblieben in der Vergangenheit oft noch feine Rückstände in den Kapillaren der Estrichrandzone. Es ist notwendig, dass die Fläche zur Sicherheit mit einem geeigneten Harz (z. B. EP oder PUR) gegen Durchfeuchtung von oben dicht abgesperrt wird. Häufig bieten sich hierzu eher mehrkomponentige Produkte an. Dann kann systemkonform mit weiteren Grundierungen und Spachtelmassen weitergearbeitet werden. Verzichtete man auf die genannte Absperrung, kam es häufig in der Vergangenheit zu Hohlstellen, Abplatzungen, Rissen und Verfärbungen in der neu aufgebrachten Spachtelmasse durch Anlösung der Restmengen des Altklebstoffes.

Kapitel 17.1

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