Term: Schaumglas l17l & l208l
Um Schaumglas herzustellen, werden Glasabfälle zu Pulver zermahlen und gemeinsam mit Kohlenstoff auf ungefähr 1 000 Grad Celsius erhitzt. Das geschmolzene Glas wird durch das bei diesen Temperaturen entstehende Kohlendioxid aufgeschäumt. Das Produkt ist ein feinporiger, schwarz gefärbter Glasschaum, bei dessen Herstellung i. d. R. auf den Einsatz von Bindemitteln verzichtet werden kann. Im Bodenbereich wird das praktisch dampfdichte Schaumglas häufig in Heißbitumen verlegt, wobei diese Verlegvariante ohne weitere Maßnahmen noch keine Abdichtung gemäß DIN 18 195 darstellt. Das nichtbrennbare und gut bearbeitbare Schaumglas kommt meist zur Ausführung, wenn sehr hohe Lasten abgetragen werden sollen oder wenn eine feuchtigkeitsunempfindliche Dämmung erforderlich ist. Auf Grund der spröden Materialstruktur besteht jedoch die Gefahr, dass mit Wasser gefüllte Zellen bei Frost Schaden nehmen. In einem solchen Fall ist eine entsprechende Schutzschicht an der Plattenoberseite notwendig. Schaumglas verhält sich üblicherweise konstant formstabil: es quillt, schrumpft und schüsselt nicht. Außerdem weist Schaumglas i. d. R. eine gute Beständigkeit gegen Säuren auf (mit Ausnahme von Fluorwasserstoffsäure) und ist gegen viele Chemikalien und organische Lösungsmittel beständig. In Abhängigkeit von Konzentration und Temperatur weist Schaumglas sogar eine gewisse Laugenbeständigkeit auf. Aus ökologischer Sicht sprechen laut Angaben der Hersteller folgende Merkmale für Schaumglas: es fasert nicht, ist schädlingssicher, enthält keine Kunststoffanteile, ist umweltneutral und baubiologisch aus heutiger Sicht unbedenklich. Darüber hinaus ist es ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen als Bauschutt deponierbar oder – beispielsweise als Glasschaumschottter – wieder verwertbar.
Kapitel 3.2.6.5.4 + 10
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