Term: Pigmentfärbeverfahren (textile Bodenbeläge)

Die Färbungen von Fasern, Garnen und Teppichböden finden üblicherweise mit Hilfe von Farbflüssigkeiten statt. Diese einfache Färbeart hat allerdings den Nachteil, dass sie sich unter bestimmten physikalischen Einflüssen nicht farbbeständig zeigt. So bleichen Gegenstände, die mit dieser Technik gefärbt wurden, z. B. bei intensiver Sonnenlichteinstrahlung, häufig schneller aus. Auch auf aggressive Reinigungsmittel (Sanitärreiniger) reagieren die Materialien mit Ausbleichen – die Farbe wird zerstört, es entsteht ein heller, z. T. farbloser Fleck. Die Pigmentfärbung (eine Spinndüsenfärbeart) weist diese ungünstige Erscheinung nicht auf. Die genannten aggressiven Einflüsse richten bei ihr i. d. R. keinen bzw. kaum Schaden an. Bei diesem Färbeverfahren arbeitet die Garn herstellende Industrie nicht mit Farbflüssigkeit, sondern mit festen Stoffen. Farbpigmente (Farbpuder) werden mit farbloser Spinnmasse ummantelt und durch die Spinndüse gepresst. So entsteht eine Faser, die zwar durchgehend farbig erscheint, es aber in Wirklichkeit nicht ist. Da später keine Farbflüssigkeit mehr eingesetzt werden muss, wird die Aufnahmefähigkeit (Affinität) der Faser auf ein absolutes Minimum reduziert. Vorteile der daraus hergestellten Garne sind Farbechtheit, selbst unter extremen Bedingungen, Entfernbarkeit nahezu aller herkömmlichen Flecksubstanzen, Desinfizierbarkeit mit Substanzen, die bei herkömmlichen Teppichböden Farbveränderungen bis zur Farbauflösung zur Folge hätten. Wie auch bei anderen spinndüsengefärbten Fasern sind die Chargen sehr groß und die daraus resultierende Farbgleichheit ist über viele tausend Quadratmeter gewährleistet.

Kapitel 17.2

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