Term: Nachbehandlung
Maßnahmen, die dazu dienen, den Estrich bzw. die Betonplatte gegen zu frühe Trocknung zu schützen (z. B. durch Folienabdeckung und Curingapplikation). Verkieselungsmittel haben häufig kaum Nachbehandlungswirkung, wobei im Einzelfall hierzu der Hersteller zu befragen ist. Unzureichende Nachbehandlung kann je nach Einbausituation zu Festigkeitsminderungen, zu schlechterer Oberflächenqualität und zum Austrocknen und Schwinden im jungen Alter führen. Im Außenbereich kann dies auch bei Verbundestrichen zu Schwindrissbildung führen. In diesem Zusammenhang ist der Schutz in den ersten Stunden nach Verlegung von großer Bedeutung. Besonders wichtig ist die Nachbehandlung im Winter und bei beschleunigten Estrichkonstruktionen, wobei auch hier im Vorfeld der Hersteller zu befragen ist. Je nach Festigkeitsentwicklung und Oberflächentemperatur kann bei monolithischen Bodenplatten eine Nachbehandlung bis zu 15 Tagen nach Einbau sinnvoll sein. Bei Standardzementestrichen sollte die Folie frühestens 7 Tage nach Auflage entfernt werden, da dann i. d. R. ca. 70 % der Estrichnennfestigkeit erreicht ist. Bei Nachbehandlung mit Hilfe einer Folie ist eine optische Beeinträchtigung durch Salzausblühungen an der Bauteiloberfläche nicht zu verhindern. Bei extrem dünnen Folien ist zusätzlich zu beachten, dass diese i. d. R. wegen ihres geringen Materialquerschnitts einen entsprechend niedrigen sd-Wert aufweisen.
Kapitel 12.4.2.1.3 + 12.6.4.6.3 + 12.11.8.1 + 12.13.8 + 13 + 14.4.4.6 + 15.8.1.5
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