Term: Deckendurchbiegung
Der Absenkungsvorgang einer Holzbalkendecke bzw. Betonplatte im Bereich der Feldmitte. Holzbalkendecken werden sich üblicherweise intensiver durchbiegen als Betonplattenkonstruktionen. Übliche Durchbiegungen sind je nach baukonstruktiver Dimensionierung bei Stahlbetonplatten und Holzbalkendecken mit Wohnnutzung l/300 und bei Holzbalkendecken ohne Wohnnutzung im Ausnahmefall auch l/200. Die genauen Angaben sind beim verantwortlichen Statiker einzuholen. Bei einem großen Einkaufszentrum traf ich auch schon einmal auf eine geplante Durchbiegung von l/400. Hier betrugen die Spannweiten allerdings 16 m, so dass man im ungünstigen Fall mit 4 cm Durchbiegung rechnen musste. In diesem Zusammenhang ergab sich dann die Frage, ob dadurch mit Schäden am großflächigen Naturstein gerechnet werden musste. Der Statiker ermittelte im gegenständlichen Fall, dass die Differenz der oberen und der unteren Krümmungslinie (hier ca. 2,5 mm/m) des schwimmenden Estrichs entscheidend sei und der Krümmungsradius mit ca. 530 m ungefährlich wäre. Bisher liegen mir noch keine Angaben vor, ob es zu Schäden an diesem Objekt gekommen ist. Generell können intensive Deckendurchbiegungen die Spannungen an der Estrichunterseite gerade bei Trennschichtestrichen signifikant erhöhen und zu Schäden an Estrich und Belag führen.
Kapitel 12.6.4.3 + 12.14.5.5 + 12.14.6 + 14.3.2 + 16.3.7
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