Term: Naturstein

Aus natürlichen Vorkommen (z. B. Steinbrüchen) gewonnener Stein, der als Bodenbelag auf den Untergrund mittels Klebung oder im Mörtelbett als Verbundkonstruktion verlegt werden kann (Konstruktionshöhen i. d. R. zwischen 1,5 bis 5 cm). Die Platzierung von Natursteinbelägen auf frischen, selbst tragenden Mörtelbetten ohne Verbund (schwimmend oder auf Trennschicht) zum Untergrund ist aus Sicht des Autors wegen der Gefahr konvexer Verformungen weniger zu empfehlen; hohe Zementmengen und in Ausgleichsestrichen vorhandene Fußbodenheizungen können in diesem Zusammenhang eine zusätzliche ungünstige Komponente darstellen. Natursteine sind meist hoch druckfest (Granit teilweise über 100 N/mm²) aber verhältnismäßig wenig belastbar auf Biegezug (Faktor teilweise 10:1). Das empfohlene maximale Seitenverhältnis liegt bei ca. 1:2,5. Quadratische Formate bieten auch bei kleineren Dicken schon eine bessere Lastaufnahme. Je geringer die Natursteindicke, umso höher sollte die Biegezugfestigkeit des Steins sein. Das Material ist i. d. R. anfällig für Verfärbungen und reagiert empfindlich bei Verformungen, da es dann an den Adern zu Rissen kommen kann. Bei Platzierung auf einem schwimmenden Mörtelbett kann es zu Verformungen, Rissen, Verdrückungen und Abplatzungen im Fugenbereich kommen. Stattdessen sind hoch belastbare Estriche als Untergrund zu empfehlen, auf welche der Naturstein vollflächig aufgebracht wird. Der Naturstein oben ist keine Tragschicht, sondern eine reine Nutzschicht. Er darf zum Nachweis der Abtragung nicht herangezogen werden. An den Fugen kann der Naturstein nicht tragen. Hier kommt es dann häufig auch zu Schäden am Estrich, wenn dieser nicht alleine trägt. Bei sehr hohen Belastungen sind in erster Linie Verbundestriche zu empfehlen, da hier auch i. d. R. keine Fugen notwendig sind.  

Kapitel 12.1.4.5 + 12.1.4.6 + 17.4

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