Term: Randverformungen l213l

Jede Veränderung der Höhenlage des umlaufenden Estrichrandbereichs nach oben oder nach unten, ausgelöst durch Schwindvorgänge, Bimaterialeffekte, etc. Schwimmende und Trennschichtestriche auf Zementbasis verformen sich infolge der einseitigen Trocknung zunächst i. d. R. konkav. Die Ecken und Ränder schüsseln nach oben auf. Die Aufschüsselungen können abhängig vom Trocknungsvorgang durchaus ca. 7 mm betragen. Nach Abschluss der Schwindvorgänge und des Kriechens verformt sich die Aufschüsselung theoretisch nahezu in die Ausgangslage zurück. Dies ist bei diffusionsoffenen und weichen Bodenbelägen i. d. R. der Fall. Bei starren Belägen, insbesondere Platten- oder Natursteinbelägen, verformen sich die Ränder bei hohem Restschwindverhalten des Estrichs (z. B. aufgrund zu hoher CM-Feuchte bei der Belegung) nach dem Aufbringen des Belags infolge des bimaterialähnlichen Effekts über die Nulllage nach unten hinweg. Es entsteht eine konvexe Verformung, die sich mit zunehmendem Restschwinden vergrößert. Auch bei Parkettbelägen sind konvexe Verformungen, d. h. Absenkungen über die Nulllage hinweg, denkbar, wenn der noch feuchte Estrich mit einer Expoxidharzabsperrung versehen und der Parkett schubfest mit dem Estrich verbunden wird. Man hat auch festgestellt, dass bei in der kalten Jahreszeit hergestellten Zementestrichen häufig intensivere Rückverformungen auftreten. Außerdem ist bei CTs zusätzlich eine Schwindung durch Carbonatisierung möglich. Randabsenkungen gegenüber den Sockelleisten treten bei textilen und elastischen Belägen wie auch bei Parkettbelägen auch dann ein, wenn sich die aufgewölbten Ränder beim Aufkleben des Belags noch nicht in die Nulllage zurück bewegt haben.

Kapitel 12.9.1.1 + 12.9.5 + 16.1 + 16.1.3

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