Term: Sinterschicht l81l

Streng genommen entstehen Sinterschichten im Sinne des Wortes meist bei Keramik, durch einen Brennvorgang oder durch Kalkauswaschungen in Verbindung mit Sauerstoff aus der Luft, durch Umwandlung in unlösliches Calciumhydroxid. Im Kontext ‘Estrich’ ist damit aber i. d. R. eine dünne, stark bindemittelhaltige und feinteilhaltige Schicht gemeint, die sich an der Oberfläche eines Estrichs ausbilden kann; diese ist insbesondere bei Fließestrichen (seltener bei feinkörnigen Fließestrichen aus Naturanhydrit) anzutreffen. Sie ist primär eine Folge des ‘Blutens’ des Estrichfrischmörtels, kann aber auch durch eine zu hoch dosierte Anregermenge bei Calciumsulfatfließestrichen bedingt werden. „(…) Bei der Entfernung der Oberflächenschicht durch Abkehren oder Anschleifen des Estrichs im jungen Estrichalter wird die Bildung dieser ‘Sinterschicht’ nicht verhindert l81l. (…)“ Unterhalb der ‘Sinterschichten’ bilden sich aufgrund der erhöhten Umwandlung von Anhydrit in Gips meist weiche Bereiche aus. Dieser Vorgang geht mit einem Druckaufbau einher, der größere Zuschlagskörner im oberflächennahen Bereich nach oben drücken kann, was dann häufig nach mehreren Wochen zu ‘warzenförmigen’, kleinen Erhebungen in der Estrichoberfläche führt. Die ‘Sinterschicht’, welche bei CAFs aus Syngenit besteht, ist meist sehr hart und einige 10tel mm dick. Bei Bearbeitung der Schicht mit einem Hammer bricht diese häufig ein. Es wurden bereits Fälle mit bis zu 2 mm dicken ‘Sinterschichten’ konstatiert, was mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Entfernung derselben verbunden ist.  „(…) Ein zu spätes Anschleifen kann zu einer beträchtlichen Anreger- und Feuchteanreicherung im oberflächennahen Bereich führen l81l. (…)“

Kapitel 12.1.2.2 + 14.4.2

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