Term: Säureangriff

Säuren (z. B. als Inhaltsstoff von Pflegemitteln) bedeuten für zementäre Produkte i. d. R. immer einen lösenden Angriff, der zur Auflösung des Zementsteins führen kann. Es kommt häufig zu einer ‚Waschbetonstruktur’ im Wirkbereich der Säure. Deshalb sollten besonders auf polierten und geschliffenen zementären Öberflächen keine säurehaltigen Reiniger (wie z. B. Sanitärreiniger, Zementschleierentferner) eingesetzt werden. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, keine sauren Streusalze auf die Estrichoberfläche einzuschleppen. Grundsätzlich sind mild alkalische Reiniger vorzuziehen, welche sich zur Bauendreinigung oder auch zur gelegentlichen Grundreinigung anbieten. In hartnäckigen Fällen sollte die Reinigungswirkung mechanisch unterstützt werden. Auf rauen Belägen können evtl. säurehaltige Reiniger zum Einsatz kommen, um carbonatische Verunreinigungen und Ausblühungen zu entfernen. Allerdings ist dabei äußerst vorsichtig vorzugehen. Die Produkte dürfen nur hoch verdünnt und auf gut vorgenässten Flächen nach Klärung der Eignung verwendet werden.
Säure kann auch verwendet werden, um eine Estrichprobe in ihre Bestandteile aufzulösen und so nachträglich auf die Sieblinie zu schließen. Die Estrichprobe muss vor der Auflösung in Essigsäure mechanisch zerkleinert werden. Daher sind Kornbrüche (besonders bei höheren Festigkeiten) nicht zu verhindern. Eine Groborientierung kann das Prüfergebnis aber i. d. R. liefern. Bei kalkhaltigen Sanden besteht zusätzlich das Problem, dass ein mit Säure ausgelöstes Korn durch den chemischen Angriff im Umfang weiter reduziert wird.

Kapitel 12.4.1.10 + 12.13

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