Term: Passivschicht l280l
Eine Stahlkorrosion ist wie die Korrosion anderer Metalle immer mit der Zerstörung der Passivschicht verbunden. Frischer Beton hat einen pH-Wert von ca. 13,5. In diesem pH-Bereich bildet sich die Passivschicht aus Eisenoxiden/-hydroxiden und bleibt erhalten, solange der pH-Wert im Beton nicht deutlich unter 8 abfällt.
Beton unter Wasser hält i. d. R. extrem lang seinen pH-Wert und wenn keine Chloride bis zur Bewehrung vordringen, rostet auch die Bewehrung nur minimal.
Erst im carbonatisierten oder ausgelaugten Beton/Estrich erfolgt durch die Absenkung des pH-Wertes die Auflösung der Passivschicht und der Stahl beginnt unter Einwirkung von Feuchte/Wasser flächig zu rosten. Dies ist z. B. bei Eisen und Baustahl der Fall. Bei Rohren aus diesen Materialien (insbesondere Trinkwasserrohre) findet relativ schnell die Außenkorrosion statt. Ursachen, die dazu beitragen sind zum einen rel. hohe Temperaturdifferenzen zwischen dem ca. 8°C kalten Trinkwasser und der wärmeren Umgebung (meist Estrich). Vielfach liegt ein völlig carbonatisierter Estrich mit einem pH-Wert deutlich unter 8 vor. Außerdem sind chemische und vor allem elektrochemische Vorgänge (z. B. durch Verbund unterschiedlicher Materialien) für eine recht schnelle Korrosion verantwortlich. Wie und warum ein Stahl bzw. ein Rohr rostet, ist immer im Einzelfall zu untersuchen. Siehe auch ‘Korrosion (Metall)’