Term: Osmose l158l
[griechisch ‘osmos’ = stoßen, schieben]; Überwechseln eines Lösungsmittels (wie z. B. Wasser) einer Lösung in eine stärker konzentrierte Lösung durch eine semipermeable Scheidewand. Letztere lässt das Lösungsmittel durch, nicht jedoch den in ihm gelösten Stoff. Ein anschauliches Beispiel aus einem ganz anderen Bereich: Zur Herstellung alkoholfreien Biers kann der Alkohol durch Destillation entfernt werden, wozu das Bier erhitzt werden muss. Einmal erhitztes Bier schmeckt jedoch, auch abgekühlt, deutlich anders, als nicht erhitztes. Um trotzdem den klassischen Biergeschmack zu erhalten, wird in vielen Brauereien ein Osmoseverfahren angewendet. In diesem wird dem Bier der Alkohol nachträglich entzogen. Das geschieht, indem man das alkoholhaltige Bier an einer semipermeablen Membran vorbeischickt. Diese ist nur für Wasser und Alkohol passierbar. Auf der anderen Seite der Membran befindet sich ein Kreislauf mit alkoholfreiem Bier, das nur dem Entzug von Alkohol dient und nicht getrunken wird. Die Alkoholmoleküle wandern aus dem ‘richtigen’ Bier auf die andere Seite ins ‘Kreislaufbier’. Dort wird der Alkohol durch eine Destillationskolonne fortwährend verdampft. Durch Osmose ist der Alkohol von der Seite höherer Konzentration zur Seite niedriger Konzentration gewandert, wo er durch Erhitzen ‘entsorgt’ werden kann.
Kapitel 17.5.4
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