Term: Neoprene-Kontaktklebstoffe

Kontaktklebstoffe sind Lösungen weicher Kunstharze oder Kunstkautschuk (meist Polychloropren) und werden oft auch ‘Neoprene-Klebstoffe’ genannt. Deren Klebewirkung beruht i. d. R. auf dem Austausch von Molekülen der beiden Klebeschichten. Der Klebstoff wird auf die miteinander zu verbindenden  Bauteile beidseitig aufgestrichen. Nach ausreichendem Ablüften (kein Fadenzug der Klebstoffschicht beim Befühlen mit der Fingerkuppe mehr) bringt man die Klebeflächen zusammen, die sofort fest aneinander haften (Kleben bei Kontakt). Durch kräftiges Andrücken bzw. Anreiben des Bodenbelags mit einem geeigneten Gerät (z. B. Anreibehammer, etc.) soll eine ganzflächige Klebung erzielt werden. Die Qualität der Verklebung ist hier vor allem vom Anpressdruck abhängig (je stärker, desto besser). Je nach Produkt haben die meisten zäh flüssigen Neoprene-Klebstoffe Ablüftzeiten von 10 bis 30 Minuten und eine offene Zeit von 40 Minuten bis zu mehreren Stunden. Im Anschluss sind sie i. d. R. bereits voll belastbar. Die Endfestigkeiten ähneln denen von ausgehärteten Dispersionsklebstoffen. Meistens sind aber solche Kontaktklebstoffe lösungsmittelhaltig sowie feuergefährlich und unterliegen bei der Verarbeitung gesonderten Vorschriften der TRGS 610. Sie werden immer noch häufig für so genannte ‘Problemverklebungen’ eingesetzt, weil sie i. d. R. weniger Ansprüche an den Untergrund, als z. B. Dispersionsklebstoffe stellen. Es reicht oft aus, den Untergrund anzuschleifen und/oder zu grundieren. Spachtelungen können meist eingespart werden, da diese i. d. R. nicht als Wasserreservoir wie z. B. bei Dispersionklebstoffen benötigt werden. Zur notwendigen Untergrundbehandlung sollte im Einzelfall der Hersteller befragt werden. Siehe auch ‘Lösungsmittelklebstoffe’

Kapitel 12.1.4.3 +12.1.4.6 +17 + 17.3.1

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