Term: Rinnen

Generell ist bei Rinnen auf eine möglichst gute Unterfütterung derselben beim Setzen zu achten. Häufig ist es anzuraten, die Rinnenunterfütterung von einer Spezialfirma durchführen zu lassen, die dann auch für die geeignete Ausrichtung und Gefälle der Rinnen verantwortlich zeichnen sollte. Gerade in gewerblich genutzten Küchen besteht Gefahr, dass es durch das Einleiten von heißen Flüssigkeiten zu Formveränderungen  des Rinnenmaterials kommt. Diesem Effekt sollte z. B. durch konstruktive Mittel (z. B. thermische Entkopplung) und möglichst vollflächige Unterfütterung Rechnung getragen werden. Vor Entwässerungsrinnen bleibt man mit dem Estrich am besten ein wenig zurück und verfüllt den verbleibenden Zwischenraum zur Rinne mit dafür geeignetem Kunstharzmörtel. Auf diese Weise kommt es i. d. R. nicht zu einem durch Schwindung bedingten Abriss direkt zwischen Estrich und Rinne. Häufig wird als Rinnenmaterial Edelstahl verwendet, welcher einen Ausdehnungskoeffizienten von ca. 16 x 10-6  hat und sich insofern um ca. 1 mm pro Rinnenmeter bei mittlerer Heißwasserbeaufschlagung  ausdehnt. Deshalb sollte die Rinne nur so lang wie unbedingt nötig sein. Kunstharzmörtel hat ebenfalls einen hohen Ausdehnungskoeffizienten und passt deshalb relativ gut zu Edelstahl. Rinnen müssen beim Vorhandensein von Verbundabdichtungen geeignete Anschlussmöglichkeiten aufweisen. Wenn Rinnen in monolithischen Betonplatten gesetzt werden, dann benötigen diese i. d. R. eigene Fundamente, damit sie die hohen Streifenlasten verformungsfrei aufnehmen können. Die Kantenpressungen sind hier meist enorm hoch. Es dürfen keine unterschiedlichen Setzungen zwischen Rinne und Betonplatte entstehen. Die Betonplatte darf in ihrem Querschnitt nicht geschwächt werden. Da die Rinne in die Platte einschneidet muss der Beton unter der Rinne die gleiche Dicke aufweisen, wie in der Fläche (z. B. durch eine voutenförmige Vertiefung). Die Bewehrung muss unter der Rinne durchgeführt werden. Wenn Fliesen an Rinnen seitlich angeschlossen werden, so kann es durchaus sinnvoll sein, eine durchlaufende Fliesenreihe längs entlang der Rinne zu verlegen, sodass im Schadensfall nur einzelne Längsfliesen entfernt werden müssen und nicht jede einzelne, die stirnseitig anstößt.

Kapitel 17.6.1.4.5

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